Bildung fördern, Umwelt verbessern!
Verein zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Frieden in Afghanistan
Ausgangslage / Herausforderungen
Armut, Korruption und eine zerstörte Umwelt stellen eine große Herausforderung dar für das seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen und politischer Instabilität geprägte Afghanistan. Vor allem der Mangel an gesellschaftlichem und sozialem Verantwortungsbewusstsein hemmt den zivilen Aufbau des Landes massiv. Eine nachhaltige Entwicklung und stabiler Frieden sind ohne eine Stärkung des Verantwortungsbewusstseins des Einzelnen vor Ort kaum zu verwirklichen. Wie aber kann man Verantwortungsbewusstsein entwickeln und stärken?
Baumpatenschaft
Nach dem Grundsatz „Fördern und Fordern“ wendet sich das Angebot an Kinder und Jugendliche bedürftiger Familien. Diese Kinder übernehmen eine Baumpatenschaft. Mit unserer Unterstützung pflanzen sie einen Baum und verpflichten sich langfristig zu seiner Pflege. Dafür erhalten sie einen hochwertigen Bildungsgutschein für private Kurse, die sie sich sonst nicht leisten könnten.
Wichtig ist uns, dass die Bäume nicht auf privaten Grundstücken, sondern als Gemeineigentum auf öffentlichen Plätzen und Einrichtungen wie Gehwegen, Schulhöfen usw. gepflanzt werden. Die Bäume werden registriert und von den Mitarbeitern des Projektes zusammen mit den Paten regelmäßig kontrolliert. Um nachhaltige Resultate zu erzielen, legen wir großen Wert auf eine langfristige Betreuung und Förderung unserer Baumpaten.
Unsere Ziele
Indem sie Verantwortung für die Pflege von Gemeineigentum übernehmen, profitieren unsere Baumpaten in mehrfacher Hinsicht: Zum einen entwickeln diese Kinder und Jugendlichen ein soziales Verantwortungsbewusstsein, zum anderen eröffnet ihnen eine gute Bildung die Perspektive, langfristig der Armut zu entkommen. Gleichzeitig tragen sie den Gedanken der Eigenverantwortung und ein Bewusstsein für den Schutz ihrer Umwelt in die Gesellschaft. Da die Bäume unter Obhut der Gemeinschaft stehen, wird zugleich ein wichtiger Beitrag zur ökologischen Sanierung des Landes geleistet. Mit der Pflanzung von Obstbäumen kann langfristig sogar ein positiver wirtschaftlicher Effekt erzielt werden. Das Projekt fördert bedürftige Familien, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrem sozialen Status. Nicht allein der Bildungsgutschein, sondern auch das Wort des Propheten Mohammad – der jedem empfiehlt, einen Baum zu pflanzen – überzeugen afghanische Familien davon, sich aktiv in unserem Projekt zu engagieren.
Unsere Baumpaten
Mehr zu den Zielen
Umwelt verbessern
Afghanistan ist mit schwerwiegenden Umweltproblemen konfrontiert. Brände, Naturkatastrophen und eine unkontrollierte Abholzung haben die Waldbestände seit Mitte der 1970er Jahre dramatisch reduziert, was heute verheerende Folgen für Mensch und Natur hat. Eine natürliche Regeneration der Wälder und die Umsetzung eines effektiven und nachhaltigen Umwelt- und Ressourcenschutzes sind auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.
Bildung fördern
Etwa 70 Prozent der über 15-Jährigen in Afghanistan können weder lesen noch schreiben. Trotz der Fortschritte in den vergangenen Jahren mangelt es sowohl in den Schulen als auch in der beruflichen Ausbildung noch immer an Qualität und Praxisbezug. Diese Defizite lassen sich zum Teil durch private Kurse ausgleichen. Doch nur wenige Familien sind in der Lage, ihren Kindern einen solchen zusätzlichen Unterricht zu finanzieren. Eine gute Ausbildung der Kinder ist für viele arme afghanische Familien oft die einzige Chance, der Armut zu entkommen.
Verantwortung stärken
Das Leben der Menschen in Afghanistan wird seit Jahrzehnten von Krieg, Gewalt, Instabilität und Emigration geprägt. Seit den 1970er Jahren mussten über sechs Millionen ihre Heimatorte verlassen, zwei bis drei Millionen Menschen leben noch immer im Exil oder als Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Diejenigen, die zurückkehren, müssen sich in der Regel eine neue Bleibe suchen. Deshalb fühlt sich ein Großteil der Betroffenen heimatlos und entwurzelt.
Unter diesen Umständen verwundert es nicht, dass sich ein für alle verbindliches positives Wertesystem ebenso schwach entwickeln konnte wie das Verantwortungsgefühl des Einzelnen für die Gemeinschaft. Korruption und Vetternwirtschaft sind nicht zuletzt eine Folge dieser verfehlten Entwicklung.
